Tabletgestützter Unterricht – Fortsetzung unseres Pilotprojektes

Tabletgestützter Unterricht – Fortsetzung unseres Pilotprojektes

 Im Schuljahr 2019/2020 wurde zum ersten Mal eine Klasse der Marienschule Euskirchen mit iPads ausgestattet, um das Pilotprojekt „tabletgestützter Unterricht im NW-Profil“ in Angriff zu nehmen. Bereits nach dem ersten Halbjahr haben wir eine erste Bilanz gezogen (https://www.marienschule-euskirchen.de/?p=11368), die gezeigt hat, welchen Einfluss die Tablets auf die Unterrichtsgestaltung hatten, aber auch Anfangsschwierigkeiten in den Blick genommen hat. Da das Pilotprojekt auf das zweijährige NW-Profil begrenzt war, müssen die genutzten Tablets ab dem nächsten Schuljahr wieder der gesamten Schulgemeinde zur Verfügung stehen. Daher musste nun diskutiert und entschieden werden, ob der tabletgestützte Unterricht mit elternfinanzierten Geräten fortgesetzt werden soll.

Evaluationen

Zunächst haben die betroffenen Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a in ihrem Klassenrat den Tableteinsatz evaluiert. Dabei wurden zahlreiche Vor- und Nachteile genannt. Kritisch angemerkt wurden von den Schülerinnen und Schülern das fehlende Training der Handschrift, der für die Augen anstrengende kleine Bildschirm und der Anschaffungspreis. Reflektiert hat die Klasse den unterschiedlichen Unterrichtseinsatz in verschiedenen Fächern und das Ablenkungspotential; gefragt wurde nach Möglichkeiten der individuelleren Gestaltung. Die gesammelten Pluspunkte überwiegen jedoch: Vor allem wurde hervorgehoben, dass die iPads den Distanzunterricht und Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern während der Zeit der Schulschließung, des Wechselunterrichts und Quarantäne-Anordnungen sehr erleichtert habe. Dazu hat sicherlich auch beigetragen, dass wir im regulären Präsenzunterricht regelmäßig die Lernplattform LMS eingesetzt haben, sodass die Schülerinnen und Schüler im Umgang mit ihr vertraut waren. Die Arbeit mit den iPads mache mehr Spaß, spare Papier und biete andere Möglichkeiten als analoge Vorgehensweisen, zum Beispiel bei der Überarbeitung von Aufgaben. Auch praktische Gründe wie ein geringeres Gewicht des Ranzens wurden genannt. Manche Argumente wie die These, man könne keine Blätter mehr verlieren, sind zwar wenig überzeugend, denn auch auf digitalem Wege können Arbeitsblätter verloren gehen, aber das die Diskussion abschließende Meinungsbild war eindeutig: Mit nur einer Gegenstimme hat sich die Klasse für eine Fortsetzung des Projektes ausgesprochen.

Auf einem digitalen Elternabend wurde danach der Tableteinsatz aus Sicht der Eltern diskutiert. Dabei waren die meisten Argumente mit denen der Klasse deckungsgleich. Neu war eine Reflektion der erworbenen Medienkompetenz, die zunehmend wichtig werde. Aus Elternsicht kommen die Schülerinnen und Schüler nach etwa eineinhalb Jahren Arbeit mit dem iPad sehr gut mit diesem Medium zurecht, konnten auch im Distanzunterricht leicht Kontakt zueinander halten, der motiviert habe, schnell die Lernplattform erreichen und Feedback von den Fachlehrerinnen und Fachlehrern erhalten. Der Lernzuwachs sei hoch gewesen. Nach einer Information über die Rahmenbedingungen einer Fortführung des Projektes mit elternfinanzierten Geräten haben sich die anwesenden Eltern einstimmig und ohne Enthaltung für eine Fortführung des Projektes ausgesprochen.

Das Votum der Lehrerkonferenz ist mit einer sehr klaren Mehrheit ebenfalls für eine Fortführung des Projektes ausgefallen. Schließlich hat die Schulkonferenz die Entscheidung getroffen: Wir setzen unser Pilotprojekt fort!

Ausblick

Die Klasse freut sich sehr über die Entscheidung der Schulkonferenz, und nicht nur die Klasse! Systematisch hat die Fortführung des Pilotprojektes für uns noch einen großen Vorteil: Wir werden nächstes Schuljahr in der Klasse 7 eine mit Tablets arbeitende Klasse haben, in der Jahrgangsstufe 6 zwei, in der kommenden Jahrgangsstufe 5 sogar drei. So können wir sukzessive Erfahrungen in verschiedenen Jahrgangsstufen sammeln und weitergeben, Anfangsschwierigkeiten lösen und kontinuierlich den Tableteinsatz an der Marienschule steigern.

Übrigens ist das Pilotprojekt „Informatik in Klasse 5 und 6“, an dem die Lerngruppe teilgenommen hat, nun mit dem vom Land eingeführten verpflichtenden Fach Informatik in allen 5. Klassen zum Standard geworden.