Was für eine bereichernde Begegnung! – Projektorientierter Schüleraustausch mit Polen

Was für eine bereichernde Begegnung! – Projektorientierter Schüleraustausch mit Polen

Vom 13. – 21. März 2024 besuchte eine Schülergruppe aus Cieszyn (Polen) mit ihren beiden Lehrern pani Aldona und pan Wojtek die Marienschule, um gemeinsam mit Marienschülerinnen und -schülern der Stufen 10 und Q1 den Schulalltag und den Alltag in den Familien zu erleben, viel Spaß in der Freizeit zu haben und am Projekt „Jugend während der NS-Zeit im Rheinland“ teilzunehmen.

Die Gäste reisten gegen Mittag an und wurden von ihren Austauschpartnern in der Schulküche begrüßt, wo alle gemeinsam zu Mittag aßen und anschließend von Frau Namislo mit heißen Getränken, Kuchen und Gebäck verwöhnt wurden. Am folgenden Tag wurden alle Austausch-Teilnehmer im Rathaus von Bürgermeister Sacha Reichelt herzlich begrüßt. Der Nachmittag stand im Zeichen der gemeinsamen Arbeit an einem Projekt über Willi Graf und die Widerstandsgruppe „Die Weiße Rose“, dabei setzten sich die Teilnehmer kreativ mit Werten wie Zivilcourage, Mut und Gerechtigkeit auseinander.

Der Freitag war von Kontrasten geprägt: Nachmittags besuchten die Schülerinnen und Schüler das NS-Dokumentationszentrum in Köln, wo sie von den Schicksalen der inhaftierten Zwangsarbeiter und Widerstandskämpfer erfuhren, abends gingen sie zum mitreißenden Big-Band-Konzert an unserer Schule.

Am nächsten Tag stand ein Ausflug nach Bonn ins Haus der Geschichte mit einer Führung mit dem Schwerpunkt auf der Nachkriegszeit auf dem Programm, anschließend war Zeit zum Shoppen. Der Sonntag war Familientag, den die Teilnehmer mit Aktivitäten wie Schlittschuhlaufen oder Kartfahren gestalteten.

Montags fuhr die Gruppe nach Vogelsang IP. Die Ausstellung „Auch du gehörst dem Führer!?“ bot vielfältige Einblicke in die Geschichte der NS-Zeit, insbesondere den Alltag der Jugendlichen, die immer mehr vom Nazi-Regime vereinnahmt wurden. Während eines Rundgangs auf dem Gelände lernten die Schülerinnen und Schüler die monumentale und bedrückende Architektur der ehemaligen NS-Ordensburg kennen.

Da der Frankreich-Austausch zufällig zeitgleich stattfand, trafen sich am 19. März alle Austauschschüler und ihre Partner von der Marienschule zu einem kurzweiligen Hockeyturnier. Im Anschluss daran begab sich die deutsch-polnische Gruppe auf einen Spaziergang entlang ausgewählter Stolpersteine, die an Euskirchener jüdischer Opfer der NS-Zeit erinnern.

Am letzten Tag ging es noch einmal nach Köln, diesmal zum Lern- und Gedenkort Jawne. Dort waren das erste jüdische Gymnasium in Köln, ein Gemeindezentrum und eine Synagoge. Heute ist von diesen Gebäuden nichts mehr zu erkennen, nur ein Brunnen, ein Straßenschild, eine Erinnerungstafel und ein paar Stolpersteine erinnern noch daran, dass hier einmal ein Zentrum jüdischen Lebens in Köln war.

Am Abschiedsabend bereiteten die Jugendlichen mit ihren Lehrerinnen und pan Wojtek Burger zu und genossen den Ausklang in der Schulküche, denn am nächsten Morgen hieß es schon wieder Abschied nehmen.

Dies war eine kostbare, ausgefüllte Woche mit vielen gemeinsamen Erlebnissen und Gelegenheiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu entdecken, Perspektiven zu wechseln und Freundschaften zu schließen. Den Organisatorinnen, Frau Kleinebreil, Frau Namislo, Frau Seul und Frau Hoffmann, war es gelungen, mit dem internationalen Projekt das gegenseitige Kennenlernen der Jugendlichen aus Euskirchen und Cieszyn und ihr Verständnis füreinander zu fördern.

Alle Teilnehmer bedanken sich beim Deutsch-Polnischen Jugendwerk für die großzügige finanzielle Unterstützung und freuen sich auf den Gegenbesuch in Cieszyn im November.

(M. Kleinebreil)